Wie schnell die Zeit vergeht …
Eigentlich wollte ich schon am letzten Wochenende einen kurzen Bericht über den Leckerbissen-Abend im Graacher Tor schreiben, aber irgendwie kam immer irgendwas dazwischen. Füllvorbereitungen, Pressekonferenz über die Gutskomplizen in Hamburg und nebenbei hab ich ja auch noch ein Privatleben … ;-)
Aber nun doch noch ein kurzer Bericht über einen gelungenen Abend. Ich war von Anfang an frohen Mutes und habe mich auf einen Abend in lockerer Atmosphäre gefreut, die Vorbereitungen sind reibungslos verlaufen und die Menü-Karte samt Weinen war schnell abgestimmt (zumindest von Winzerseite sah es leicht aus). Familie Mast kam mit einem Haufen guter Ideen und wir zwei (Stefan und ich) brauchten nur noch an der einen oder anderen Stelle ja oder nein zu sagen und einige Weinvorschläge machen.
Zu Beginn gab es einen Blanc de Noir Brut Sekt, um auf den Abend einzustimmen und die Zeit zu überbrücken, bis alle Gäste eingetroffen waren. Zum kulinarischen Einstieg gab es ein Espuma von roten Kartoffeln (für alle, die sich jetzt fragen, was ein Espuma ist: das ist quasi ein sehr luftiges Kartoffel-Püree) und schwarzem Heringskaviar. Dazu gab es einen Riesling Kabinett-Wein aus dem Graacher Domprobst von 1977, der sich in einer hervorragenden Verfassung präsentierte, mit reifen Petrol-Noten und feiner Säure.
Auf die Flusskrebse und Hokkaido-Kürbis in Hummersülze in Kombination mit dem 2007er Erdener Treppchen Riesling feinherb habe ich mich besonders gefreut, da ich die Kombination mit dem Orangen-Chiccoree-Salat sehr spannend fand. Leider war der Salat etwas zu bitter für den Wein, der aber umso besser zu der Sülze gepasst hat.
Als nächstes gab es pochiertes Kalbsfilet mit weißem Trüffelöl, mit einem würdigen Partner, einem Riesling Großes Gewächs vom Doctorberg aus dem Jahr 2005, dem ersten Jahrgang des Großen Gewächs vom Bernkasteler Ring. Auch hier hat die Familie Mast ein gutes Händchen bewiesen, denn der kräftige Charakter von Trockenfrüchten und vollem Körper untermalte das außergewöhnliche Aroma des Trüffelöls. Es folgte ein Rote Beetesüppchen, begleitet von einer trockenen Riesling Spätlese vom Doctorberg. 
Das Taubenbrüstchen auf verschiedenen Linsen war ein erster Höhepunkt. Eine feinherbe Riesling Spätlese 2006 von der Bernkasteler alte Badstube am Doctorberg erschien uns als passender Begleiter. Die Taubenbrust war glaube ich sehr gut, allerdings konnte ich mich nicht für den Geschmack des Fleisches begeistern … der ist mir persönlich etwas zu intensiv. Da es aber zu Schade war, etwas zurückgehen zu lassen, habe ich den Rest an meinen freundlichen Tischnachbarn weitergegeben, dem das Täubchen sehr gut gefallen hat.
Satt geworden bin ich dennoch, denn es folgte ein Duo von Wildhasenfilet und Kaninchenfilet. Dazu gab es zwei verschiedene Weine, einmal einen Graacher Domprobst 2007 Spätburgunder, der sich als guter Partner für den Wildhasen herausstellte und zum anderen einen Riesling Kabinett 2004, wiederum aus der Bernkasteler alten Badstube am Doctorberg, der erstaunlich gut zu beiden Fleischsorten passte.

Zum Abschluss dieses Leckerbissen-Menüs gab es ein Rotwein-Butter-Eis (das hatte ich im Vorfeld schon probiert und wusste, was da tolles auf uns zukommt) mit einer Riesling Spätlese 2004 aus dem Ürziger Goldwingert, der aufgrund seiner nicht zu süßen und kühlen Art die Nachspeise ergänzt hat.

Es hat uns sehr große Freude gemacht, diesen Abend mitgestalten zu dürfen, aber ich freue mich schon darauf, einmal einen solchen Abend ohne aktiven Part miterleben zu dürfen.

Bis zum nächsten Mal …

Viele Grüße

# Link | Sven Lieba | Dieser Artikel erschien am Montag, 09. März 2009 um 09:56 Uhr in Mosel | 6750 Aufrufe

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