Zwischen Müden und Treis-Karden befindet sich eines der größten Verbreitungsgebiete des Buchsbaums nördlich der Alpen. Ein Wanderpfad führt mitten durch diese immergrüne, würzige duftende Welt. Bei warmem Wetter duftet der Buchs wie Lorbeer. Der eigentliche Buchsbaumwanderpfad ist nur vier Kilometer, sodass der Rundweg zur berühmten Burg Eltz mit insgesamt 16 Kilometer für gute Wanderer zu schaffen ist. In Karden geht es an der weißen Stiftskirche durch die Weinberge steil nach oben. Auf der Hochebene zwischen Mosel- und Eltzbachtal befindet sich der Klickerterhof. Die Beschilderung bis zur Burg Eltz ist nicht zu übersehen. Wie ein Märchenschloss erscheint die gut erhaltene mittelalterliche Burg über dem Eltzbachtal. Diese Burg, als Symbol deutscher Ritterlichkeit, steht auf dem alten Fünfhundertmarkschein. Zu Beginn des 12. Jahrhunderts gebaut, wurde sie niemals erobert oder verwüstet und überstand sowohl die Kriege des 17. und 18 Jahrhunderts als auch die Umbrüche der französischen Revolution. So kann man wohl auch von deutscher Beständigkeit sprechen. Am frühen Morgen, wenn noch keine Besucher zu sehen sind, ist die Burg am Schönsten. Der Wanderweg führt zurück durch das romantische Tal bis Moselkern. Dann geht es weiter rechts haltend, oberhalb der Mosel nach Müden bis zum frühfränkischen Gräberfeld aus der Zeit der Völkerwanderungen im 5. Jahrhundert nach Christus. Hier mündet der Weg wieder in den Buchsbaumwanderpfad. Steile Wege versprechen spektakuläre Aussichten in den Weinbergen. Im Anschluss an den Buchsbaumweg führt der Lenus-Mars-Weg in Karden zur gallorömischen Tempelanlage auf dem Martberg bis Pommern.

Besonders schön ist der Weg im Frühling, wenn der Buchsbaum gelbliche, wohlriechende Blütenkäuel hat, die reichlich Nektar produzieren. Schon die Römer schätzten das schwere Buchsbaumholz, das bis heute in der Drechslerei verwendet wird. Die Römer fertigten aus dem Holz auch Kästchen und Dosen. Durch die Bezeichnung „büchse“, „box“ oder „boîte“ kommt vielleicht der Name Buchsbaum. Der immergrüne Buchsbaum wächst sehr langsam und ist in Südwesteuropa, Westasien und Nordafrika heimisch. In Deutschland finden sich ursprüngliche Buchsbaumwälder nur noch in Grenzach-Wyhlen, im Landkreis Lörrach und an der Mosel im Brodenbachtal. Das milde Moselklima und die vielen Sonnenstunden wirken sich besonders gut auf das Wachstum dieser seltenen Bäume aus. Allerdings ist diese Pflanze als Garten- und Parkpflanze wohl bekannt. Der Buchsbaum ist eine der klassischen Pflanzen, die in keinem Bauerngarten fehlen dürfen. Seid den Römern gibt es Buchs am Wegesrand der Gärten. Die Pflanze lässt sich gut zuschneiden und in Form bringen. Buchsbaum sorgt außerdem durch seine giftigen Wurzeln für einen wirksamen Schutz gegen Nager. Im Winter hält die Buchshecke durch ihr dichtes Laub die kalten Bodenwinde ab. Auch Schnecken schätzen Buchs angeblich nicht sehr. Tourist-Information: 0 26 72 / 61 37 http://www.treis-karden.de

 

# Link | Bettina Bartzen | Dieser Artikel erschien am Samstag, 10. März 2012 um 13:04 Uhr in Mosel | 3704 Aufrufe

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