Die besten Möglichkeiten die Landschaft entlang der Mosel mit dem Rad zu entdecken, ist der erste Sonntag nach Pfingsten. Der autofreie Raderlebnistag war vor zwanzig Jahren die „längste Straßensperrung der Welt“. Dieses Jahr ist die Strecke etwas kürzer. Zwischen Schweich und Reil haben die Radfahrer 81 Kilometer Spaß an der Mosel. Die Eröffnungsfeier ist am Sonntag, 3. Juni, um 11 Uhr in Mehring. Dann verwandeln sich die Bundesstraßen von bis 18 Uhr in ein großes Volksfest mit viel Freiraum zum Radeln oder Inline-Skaten. Mit Rennrad, Hollandrad oder als Familienausflug, die Strecke eignet sich für jeden Geschmack. Unter dem Motto „Kulinarische Radroute“ können Radler an „Happy Mosel“ in ausgewählten Restaurants frische, regionaltypische und radlerfreundliche Gerichte vom Feinsten genießen.

Die richtige Fahrradernährung verlangt wenig Kohlenhydrate und viel Eiweiß und Fett. Also viele Obst und Gemüse, Fleisch, Fisch, Ei, Käse oder Quark und weniger Kartoffeln, Brot, Nudeln oder Reis. Darauf sollte man auf der Happy Moseltour in den Restaurants achten. Zu empfehlen sind leckere moseltypische Gerichte wie Bärlauchsuppe oder moselländisches Rieslingpfännchen. Außerdem gibt es Live-Musik, Spaß und Spiel für Kinder und kompetente Pannenhilfen. Alle Orte sind mit dem Auto zu erreichen, allerdings ist es besser, das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs zu nutzen.

Hier noch etwas zur Geschichte des Fahrrads. Der Begriff „Fahrrad“ wurde 1885 eingeführt. Motoräder hießen bis in die 20iger Jahre Fahrrad. Im 18. Jahrhundert gab es in herrschaftlichen Parks Vierradwagen. Sie wurden mit viel Kraft über Pedale vom mitfahrenden Personal angetrieben. Karl Drais erfand 1817 das einspurige Laufrad, das viel handlicher und weniger Muskelkraft erforderte. Das war eine gute Alternative zum Gehen oder Laufen. Diese Laufmaschine, wie Karl Draiser seine Erfindung nannte, war die erste individuelle Landverkehrsmaschine. Dabei saß der Fahrer zwischen den Rädern und stoß sich mit den Füßen vom Boden ab. Wie es heute wieder die Kinder machen, die mit dem Zweirad das Gleichgewicht üben. Anlass dieser Erfindung war wohl der Ausbruch des Vulkans Tambora auf Java 1816, der zu Hafermangel und einem großen Pferdesterben führte. Schon kurz darauf wurden in England die ersten, teilweise eisernen Laufräder oder Velozipede gebaut. Das erste Rennen mit den sogenannten Steckenpferden war 1819 gab es in Ipswich und 1829 in München. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war das Fahrrad auch für Arbeiter erschwinglich. Heute kann ein Fahrrad so teuer wie ein Kleinwagen sein. Leichte Fahrräder aus Karbon, oder eine 14-Gang-Nabenschaltung von Rohloff. Viele Menschen verzichten heute bewusst auf ein Auto, der Umwelt und des Geldbeutels zuliebe.
Info:  http://www.happy-mosel.com

 

 

# Link | Bettina Bartzen | Dieser Artikel erschien am Montag, 21. Mai 2012 um 15:43 Uhr in Mosel | 3809 Aufrufe

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Der Sommer 2012 wird ein Sommer voller Musik, denn im Juni startet die „Sommerbühne Bernkastel-Kues“.

Das Akustik-Trio „The beat Pack“ eröffnet am Donnerstag, 14. Juni, um 18 Uhr auf dem Marktplatz die Saison. Weitere Konzerte mit regionalen und überregionalen Künstlern folgen jeweils donnerstags ab 18 Uhr. Der Eintritt ist frei und das Programm bunt gemischt: Rock & Pop, Jazz & Blues, mittelalterliche Klänge sowie Musical und Schlager, da dürfte für jeden etwas dabei sein! Die guten Gastronomen der Stadt Bernkastel-Kues sorgen für ihre Gäste, die Moselbahn für einen sicheren Hin- und Rückweg, die einen Shuttle-Service nach Konzertende (ca. 22 Uhr) auf den Strecken Kueser Plateau, moselabwärts bis Lösnich, moselaufwärts bis Neumagen anbietet. Die regulären Hinfahrtzeiten finden Sie an den Haltestellen oder unter http://www.vrt-info.de

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Das Programm der Sommerbühne:
14.06.12 Marktplatz: The Beat Pack (Rock & Pop 60er Jahre)
21.06.12 Doppelkreuz: Horn&Strings (Jazz, Blues & Soul)
28.06.12 Bahnhof Kues: Roll it tight (Blues-Rock)
05.07.12 Bärenbrunnen: The Piks (Swing, Musical, Pop & Rock)
12.07.12 Karlsbader Platz: Handpicked (Pop & Rock)
19.07.12 Marktplatz: Duivelspack (Mittelalter-Folk)
26.07.12 Bahnhof Kues: Dave Brueck Quartett (Jazz & Funk)
02.08.12 Karlsbader Platz: Thomas Bracht Trio (Swing & Jazz)
09.08.12 Doppelkreuz: Wollmann & Brauner (Blues, Jazz, Rock & Pop)
23.08.12 Marktplatz: Unplugged Gang (Rock & Pop)

Und hier ein paar Infos zu den Bands:
Hinter den „Beat Packs“ stehen zwei Gitarren, drei Kabel und die besten Rocksongs der 60er und 70er Jahre. Dieses Konzert wird mit den Beatles, Rolling Stones über Creedence Clearwater Revival bis The Hollies - mit den Liedern der unvergessenen Musik-Legenden zu einer Zeitreise.
„Horn & Strings“ präsentieren Latin- und Jazz-Standards sowie auch eigene Kompositionen aus dem Blues und Soul. Swing und Bebop-Klassiker werden genauso variiert wie Blues, Pop- und Soul-Einflüsse.

„Roll It Tight“ ist eine Blues-Rock-Formation aus dem Raum Mittelmosel. Das Repertoire der Band besteht aus Stücken klassischer Blues-Interpreten wie BB King, Jimmy Cox oder Albert Collins und wird ergänzt durch Nummern zeitgenössischer Blues-Künstler u.a. Robert Cray Band und Sherman Robertson.

„The Piks“ singen und spielen sich mit Akkordeon, Kontrabass und Koffer-Schlagzeug einmal um die Welt! Stilistisch reicht das Repertoire vom Dixieland der 20er & 30er Jahre über Klassische Swing, Musical-Melodien und Schlager bis hin zum Pop und Rock.

„Handpicked“ spielt Songs der letzten 40 Jahre von Rock über Rhythm & Blues bis hin zum Pop.

Die Band „Duivelspack“ spielt für große- und für kleine Menschen. Die Musik ertönt auf Festen, Märkten oder Gelagen und bringt ein längst vergessenes Lebensgefühl zurück. Die Musiker lassen sich von Balladen, Gassenhauer aus alter Zeit inspirieren. Sie entführen ihr Publikum in die Tavernen des Mittelalters, in die Badestuben, auf die Schlachtfelder, über Wiesen und durch Wälder, mit der Liebsten, oder dem Angebeteten unter einen Baum an einem schönen Sommertag.

Das „Dave Brueck Quartett“ spielt kompakte Groves zum Tanzen mit entfesseltem Soulgesang.

Das „Thomas Bracht Trio“ besteht aus den drei Musikern, Thomas Bracht (Klavier), Stefan Scheib (Bass) und Franck Hemmerle (Schlagzeug). Sie verbinden unterschiedlichste Stile zu einer neuen und aufregenden Musik.
Das Duo „Wollmann & Brauner“ aus Trier setzt ganz bewusst Akzente mit den Saiteninstrumenten Bass und Gitarre. Beide Instrumente spielen solistisch als auch begleitend harmonisch. Bluesige, jazzige, lyrische & artverwandte Songs aus verschiedenen Epochen.
Die „Unplugged Gang“ spielt ohne großen technischen Aufwand, ohne große Verstärker und Lautsprecher mit sehr viel Liebe zur Musik. Die drei Musiker der Band sind feste Größen der Trierer Musikszene (u.a. Kilroy, The Reminders, Deep Water, Starlights). Sie spielen die selten gecoverten Songs, von den 60-ern bis heute.

Ferienland Bernkastel-Kues, Gestade 6, 54470 Bernkastel-Kues, Fon 06531/500190, Fax 06531/5001919, .(Javascript muss aktiviert sein, um diese E-Mail-Adresse zu sehen), http://www.bernkastel.de

 

 

# Link | Bettina Bartzen | Dieser Artikel erschien am Freitag, 11. Mai 2012 um 14:14 Uhr in Mosel | 4419 Aufrufe

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Im Kultursommer Rheinland-Pfalz finden über 200 Projekte aus allen Kulturbereichen vom 1. Mai bis zum 3. Oktober Platz. Das jährlich wechselnde Motto legt immer wieder einen neuen inhaltlichen Schwerpunkt. Mit dem Motto „Gott und die Welt“ stehen dieses Jahr die Themen „Kultur und Religion“ im Mittelpunkt des 21. Kultursommers Rheinland-Pfalz. Religionsgeschichte ist zum guten Teil immer auch Kunstgeschichte, da alle Kunstäußerungen ursprünglich aus kultisch-religiösen Handlungen hervorgingen.
Die Eröffnung des Kultursommers beginnt dieses Jahr in der Moselstadt Trier mit der Auferstehungssinfonie von Gustav Mahler. Die selten aufgeführte zweite Sinfonie von Gustav Mahler ist das große Festkonzert der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012. Ein Klangkörper von 350 Sängerinnen und Sängern der konzertierenden Chöre Triers in der abschließenden Einstudierung von Robert Sund (Schweden), die Solistinnen Sybilla Rubens (Sopran) und Lioba Braun (Alt) und die Deutsche Radiophilharmonie unter der Gesamtleitung von Fabrice Bollon versprechen ein besonderes musikalisches Ereignis am Samstag, 5. Mai, um 20 Uhr in der Arena Trier. Dr. Sven Friedrich von den Festspielen Bayreuth, wird zu diesem Konzert um 18.30 Uhr eine Konzerteinführung in der Arena geben.

Vormerken kann man sich im Rahmen des Moselmusikfestivals das Pindakaas Saxophon Quartett, die in der Klosterruine Stuben ihr Publikum begeistern. Die Band leitet durch die Musikgeschichte von Orlando di Lasso bis Astor Piazzolla und Henry Mancini mit Renaissanceklängen für Saxophon und ein Tango für vier Bläser. Pindakaas treten seit 1990 europaweit erfolgreich auf, die internationale Kammermusikszene feiert sie als exorbitante Grenzgänger. Bei guter Witterung gibt es zum Finale ein prachtvolles Feuerwerk über Stuben. Sax im Wingert Open Air am Freitag 6. Juli, um 21 Uhr.

Die Klosterruine Stuben liegt bei Bremm, unweit vom Calmont. Bremm wurde 2002 als schönstes Dorf ausgezeichnet. Ganz in der Nähe des romantischen Moselortes befindet sich das ehemalige Kloster Stuben mit seiner eindrucksvollen Kirchenruine. Der Adlige Egelolf stiftete Hof mit Burghaus, Kapelle und Weingärten dem Abt Richard I. der Abtei Springiersbach. Der Hof Egelolfs wurde 1137 in ein Augustinerinnenkloster für Jungfrauen und Witwen adligen Standes unter Leitung der Abtei Springiersbach umgewandelt. Erste Vorsteherin war Egelolfs Tochter Gisela.
Die Reliquienlade „Stubener Staurothek“ ist ein Beutestück aus einem Raubzug 1204 von Konstantinopel. Das Reliquiar erhielt 1275 eine eigene Kapelle und war Jahrhunderte lang Wallfahrtsziel vieler Gläubiger. Dieses besondere Juwel kann heute in der Schatzkammer des Domes zu Limburg bewundert werden. Das herausragende Meisterwerk byzantinischer Goldschmiedekunst des 10. Jahrhunderts steht im Mittelpunkt des Domschatzes.

Siedlungskeramik aus merowingischer Zeit, massives römisches Mauerwerk mehrere Kleinfunde aus dem 4. Jahrhundert deuten auf ein wehrhaftes Bauwerk hin, das in spätrömischer Zeit auf der Landzunge der engen Bremmer Moselschleife errichtet worden war. Die archäologischen Ausgrabungen führen immer noch interessante Funde ans Licht. In dem vorgesehenen Rundwegesystem der touristischen Erschließung der Region Calmont-Petersberg wird dieses ehemalige Kloster, um dass sich so viele Geheimnisse, Sagen und Legenden ranken, einen besonderen Platz einnehmen.

 

# Link | Bettina Bartzen | Dieser Artikel erschien am Donnerstag, 03. Mai 2012 um 20:14 Uhr in Mosel | 3308 Aufrufe

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Zum Maifest gehören auch an der Mosel Maibowle und Maibaum. Das Rezept für die Maibowle: 2 Liter trockener Weißwein auf 1 Liter halbtrockenen Sekt und ein Bund Waldmeister. Der Waldmeister eine Nacht trocknen lassen, dann kurz gefrieren. Das Aroma entwickelt sich besonders bei welken Blättern. Dann das getrocknete Bündel 30 Minuten in die Bowle halten. Der Inhaltstoff Cumarin hat eine krampflösende, euphorisierende Wirkung. Allerdings können bei übermäßigem Genuss starke Kopfschmerzen entstehen.
Die Traditionen zum ersten Mai sind überall etwas verschieden. In der Walpurgisnacht können Gegenstände entwendet werden, oder am anderen Morgen steht plötzlich ein Maibaum vor der Tür. Meistens eine Birke mit bunten Bändern, die früher eine bestimmte Bedeutung hatten. Nach einem Monat holt derjenige den Maibaum ab, der ihn gestellt hat. Wenn die Frau den Verehrer mag, wird der Maibaum mit einer Einladung zum Essen oder mit einem Kasten Bier belohnt. In einem Schaltjahr stellen auch junge Frauen Maibäume auf. Das müsste dieses Jahr der Fall sein. Der Tanz in den Mai ist ein europäisches Fest. Im Mittelalter war der 30. April der Gedenktag der heiligen Walburga, die am ersten Mai heilig gesprochen wurde.

Der erste Mai wird in vielen Orten entlang der Mosel gefeiert: Kinheim ist Wein- und Waldfest, die Piesporter feiern in der Spießbratenhütte auf der Piesporter Weisley. Piesport liegt zwischen Bernkastel-Kues und Trier im Moseltal umgeben von Weinbergen, Wiesen und Wäldern. Bei Piesport liegt die Moselloreley, die Ähnlichkeit mit der rheinischen Loreley hat. Über das steile Felsmassiv geht ein Wanderweg mit phantastischen Aublicken. Selbst an den sehr steilen Hängen befinden sich Weinberge. Der erste Mai eignet zum Feiern und zum Wandern. Im Frühjahr 2013 wird der Moselsteig als große deutsche Fernwanderroute eröffnet. Der Wanderweg führt von Perl an der Obermosel bis Winningen bei Koblenz 350 km durch die faszinierende Weinkulturlandschaft.
Eine andere Alternative wäre der Meulenwald zwischen dem Kylltal bei Trier und dem Salmtal bei Wittlich, der dieses Jahr zum „Waldgebiet des Jahres“ ausgezeichnet wird. Der 9000 Hektar große Meulenwald ist eines der strukturreichsten und vielfältigsten Waldgebiete in Südwestdeutschland. Bewaldete Höhenzüge und Bergkuppen, wildromantische Bachtäler, spektakuläre Felsformationen und ein mildes Klima sind ideale Voraussetzungen für erlebnisreiche Wandertouren und Exkursionen. Auf dem Baum-Welt-Pfad, der am 4. Mai, 11.00 Uhr am Forstamt Trier in Trier-Quint offiziell eröffnet wird, erleben Sie mehr als 21 verschiedene Baumarten von fast allen Kontinenten der Erde auf einem 3,8 km langen, leicht begehbaren Rundweg. Sie können gleich in Trier-Quint starten. Aber auch mit dem Fahrrad entlang der steilsten Weinberge der Welt, vorbei an den römischen Weinkellern in Piesport, Bernkastel-Kues mit seinen wunderbaren Fachwerkhäusern und Traben-Trarbach mit seinen Jugendstilhäusern lässt sich der erste Mai gut verbringen.

 

 

# Link | Bettina Bartzen | Dieser Artikel erschien am Montag, 30. April 2012 um 16:42 Uhr in Mosel | 5215 Aufrufe

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Wallfahrt ist in Mode gekommen. Gehen bringt etwas in Gang -  sowohl äußerlich als auch innerlich. So sagen die Pilger. Der Weg kann überall beginnen. An der Mosel entlang, auf dem Ausoniusweg, einer alten römischen Straße. Enden sollte der Weg auf jeden Fall in den nächsten vier Wochen im Trierer Dom am Altar. Der heilige Rock wurde im letzten Jahrhundert nur drei Mal gezeigt. Im Jahr 1933, 1959 und 1996. Zur Wallfahrt 1996 kamen 700.000 Pilgerinnen und Pilger aus aller Welt nach Trier. Die Geschichte des Heiligen Rocks besteht aus Legenden und Überlieferungen. Angeblich soll Helena, die Mutter Kaiser Konstantins, im 4. Jahrhundert den heiligen Rock nach Trier gebracht haben. Das Original soll unterhalb der Tunika liegen. Die wahre Geschichte erfährt wohl keiner. Viele Wallfahrtsorte aus Mythen und Legenden bestehen. Wie alt die ältesten Fäden des bräunlichen Kleides wirklich sind, kann heute niemand mehr genau sagen. Man weiß, dass 1196 die Reliquie in den Hochaltar des Trierer Doms eingeschlossen wurde und dass vor 500 Jahren Kaiser Maximilian I. den Heiligen Rock zu sehen wünschte, als er 1512 anlässlich des Reichstags nach Trier kam. Daraufhin verlangten die Bürger der Stadt das Unterkleid Christi ebenso anschauen zu dürfen. Die erste Heilig-Rock-Wallfahrt war geboren.

Damals wie heute erhoffen die Pilger von ihrer Reise neue Impulse für ihren Lebensweg. Die Anbetung von Reliquien hat für viele etwas Magisches. Die Berührung, der Anblick sollte dem Gläubigen Heil und Erlösung bringen und Wunder bewirken. Beliebte Reliquien brachten einer Kirche Ansehen und Reichtum. Deshalb versuchten wichtige Kirchen Zeugnisse von Heiligen zu ergattern. Der Handel mit Reliquien blühte. So sind allein 57 angebliche Röcke Jesu bekannt. Die Abtei Prüm in der Nähe von Trier bewahrt angeblich die Sandalen Christi auf. Martin Luther kritisierte den “Reliquienkram”. Als 1844 mehr als eine Million Pilger den Heiligen Rock sehen wollten, spottete das aufgeklärte Deutschland über die dumpfen Gläubigen. Trotzdem hat dieses Gewand für viele eine Anziehungskraft. Sie schätzen die Gemeinschaft einer Wallfahrt und fühlen sich mit den Menschen verbunden.

Kirchenkritiker zu den Heilig-Rock-Tagen sind zwei Aktionskünstler, die als Papst und Hitler verkleidet durch die Stadt zogen. Die Künstler Wolfram P. Kastner und Linus Heilig forderten damit die Trennung von Kirche und Staat und wollen zum Nachdenken anregen. Für den Künstler Helmut Schwickerath kann alles zur Reliquie werden, wenn man nur eine gute Legende erfindet. Er sorgt mit einer „Heilige Unterhose“ von Karl Marx für Empörung. Die Parodie auf die Heilig-Rock-Wallfahrt ist in der Nähe des Karl Marx Museums zu sehen. Der Philosoph Marx wurde 1818 in Trier geboren und starb 1883 in London.

In der Tuchfabrik findet der Besucher vielleicht eine Antwort auf die aktuelle Heilig-Rock-Wallfahrt in der heutigen Gesellschaft. In dieser Ausstellung zum Thema Reliquie - Fetisch in Kirche, Kunst & Konsum, sind setzen sich über 30 nationale und international renommierte Künstler/Innen mit Fragen von Konsum, Kommerz und modernen Götzenbildern auseinander.
 http://www.tufa-trier.de/
Informationen zu begleitenden Kunstprojekten, Konzerten und Ausstellungen: Touristinformation Trier: http://www.trier-info.de/ Heili,g-Rock-Wallfahrt: http://www.heilig-rock-wallfahrt.de/start.html

 

# Link | Bettina Bartzen | Dieser Artikel erschien am Freitag, 20. April 2012 um 12:54 Uhr in Mosel | 3946 Aufrufe

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