Anmutige Magnolienbäume, gelbe Forsythien, Osterglocken und duftende Hyazinthen sind erste Frühlingsboten an der Mosel. Wenn der Weinbergpfirsich blüht, lohnt sich ein Besuch in Ernst. Vom 1. bis 3. April feiert der malerische Moselort das Pfirsichblütenfest. Ganz nach dem Motto „Ernst macht Spaß“. Hier wird für alle Sinne etwas geboten: Pfirsichbrände und Likör probieren, die kulinarische Küche genießen und die zartrosa Pfirsichblüten zwischen den Weinbergen bewundern. Weinbergwanderungen sind in dieser Jahreszeit besonders zu empfehlen. Überall rosa Tupfen, zart duftende Bäume zwischen den noch kahlen Weinbergen. Von Cochem die Mosel aufwärts bis nach Bremm sieht man bei Wanderungen die meisten Pfirsichblüten. Ein schöner Wanderweg mit 3,5 Kilometer führt durch den „Valwiger Herrenberg“ in der Nähe von Ernst. Der Apolloweg, genannt nach dem Apollofalter, ist ein 7,5 Kilometer Rundweg durch die Weinberge von Valwig. Nach dem Aufstieg bis Valwigerberg hat man eine schöne Aussicht auf die Mosel, die Weinbergpfirsiche und die Reichsburg in Cochem. Die Blüten sind in den ersten drei Wochen im April am besten zu sehen.

Wenn im Herbst der rote Weinbergpfirsich geerntet wird, dann lohnt es sich noch mal zurückzukommen. Der rote Pfirsich wird nicht so groß wie der gelbe, aber das Aroma ist sehr intensiv. Auch gut für Marmelade, Likör oder Weinbrand. Die Kerne werden zwischen die Weinreben gesetzt. Acht Jahre dauert es, bis der Baum Früchte trägt. Dabei wird ein Baum höchstens 20 Jahre alt. Die Römer brachten den aus Persien stammenden Pfirsich, der als persischer Apfel bekannt war, an die Mosel. Durch den wärmespeichernden Schieferboden und dem mediterranen Klima wächst diese Frucht in der Moselregion sehr gut. Der Pfirsichbaum gehört zu den Rosengewächsen, sein botanischer Name: Prunus persica. Aber eigentlich kommt der Pfirsich aus China. Die Reise ging dann weiter über Persien, Griechenland nach Mitteleuropa. Die Frucht war auch als Heilmittel bekannt. Gegen tränende Augen, Kopfschmerzen oder Gicht empfahl Hildegard von Bingen die gesamte unreife Frucht zur äußerlichen Anwendung. Allerdings ist der Samen wegen des Blausäuregehalts sehr giftig. Die alten Ägypter sollen sogar ihre Verbrecher mit Pfirsichsamen hingerichtet haben. In China wiederum ist der Pfirsich ein Unsterblichkeitssymbol. 

Mit der Flurbereinigung verschwanden die Bäume bis in den neunziger Jahren der rote Pfirsich wieder angebaut wurde, um die Verbuschung der Terrassenmosel zu stoppen. Mit dem Projekt des Umweltministeriums Rheinland Pfalz „Der rote Weinbergpfirsich“ wurden 5000 Bäumchen gepflanzt. Der Rote Weinbaumpfirsich war Baum des Jahres 2000. Wer Anfang April die Pfirsichblüte in Ernst verpasst, kann am 10. April zum Blütenfest nach Cochem fahren. Cochem ist die Metropole der Pfirsichblüte. Die Diplomarbeit von Christian Dübner über den roten Weinbergpfirsich der Terrassenmosel gibt weitere Informationen über die beliebte Frucht. http://www.moselweinbergpfirsich.de/

# Link | Bettina Bartzen | Dieser Artikel erschien am Montag, 28. März 2011 um 19:14 Uhr in Mosel | 8401 Aufrufe

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