Ein Ausflug nach Cochem lohnt sich zur Pfirsichblüte und im Herbst, wenn die Früchte reif sind. Denn zwischen Cochem und Koblenz gibt es besonders viele davon. Das feiern die Cochemer am Samstag, 15. und Sonntag, 16. September auf dem Endertplatz. Die Mosel-Weinbergpfirsich Fee Sarah wird das Fest eröffnen. Aus dem roten Weinbergpfirsich werden köstliche Liköre, Brände, Brotaufstriche, Konfitüren, Eis, Bowlen oder auch Torten hergestellt. Der Mosel-Kir schmeckt besonders gut mit einem Mosel-Riesling-Sekt und einem Schuss Weinbergpfirsichlikör.

Für die Herstellung von rotem Weinbergpfirsichbrand werden nur gesunde, reife Früchte ausgewählt. Die Früchte werden am besten vorher schon entkernt und mit Reinzuchthefe angesetzt. Das Ganze soll bei einer Temperatur von rund 16 Grad in einem dichten Fass gären. In den ersten 3-5 Tagen wird die Maische umgerührt. Die Maischelagerung dauert 6 – 8 Wochen. Einen guten Weinbergpfirsichbrand hat eine komplexe, frische Nase, würziger Geschmack mit leicht schaligem Charakter. Das Eigenaroma darf nicht durch einen Steinton überdeckt werden. Ein zu starker Bittermandelton, unreife, grasige Noten und eine nicht mehr erkennbare Frucht aufgrund Oxidation ist nicht erwünscht.

Der rote Weinbergpfirsich gehört zu den Rosengewächsen. Die erste Sorte unter dem Namen „Sing“ baute man in China an. Auf verschiedenen Handelswegen kam die Frucht nach Persien, daher hat sie ihren heutigen Namen „Prunus Persica“, das soviel wie Persische Pflaume bedeutet. Die Römer brachten die Frucht nach Italien, Frankreich und andere Mittelmeerländer. Für Hildegard von Bingen hatte der Pfirsich eine heilende Kraft. Sie reguliert den Darm, wirkt entgiftend und abführend, beruhigt und stillt sogar Husten. Im Mittelalter war der Pfirsich eine Luxusfrucht, die sich nur wenige leisten konnten. Die wirtschaftliche Bedeutung des Pfirsichs setzte in Deutschland erst ab dem 19. Jahrhundert ein. Besonders in der Pfalz wurden viele Pfirsiche angebaut. Der heute bekannte Weinbergpfirsich wurde im 16. und 17. Jahrhundert aus Sämlingen gezogen. Daraus entstanden kleinwüchsige Bäume mit kleinen, harten, stark bepelzten Früchten, mit rotem Fruchtfleisch. Eine wirtschaftliche Bedeutung erlangte dieser Pfirsichtyp jedoch nie.

Gegenüber dem normalen Pfirsich ist der Weinbergpfirsich weniger süß, dafür intensiver im Geschmack. In Rheinland Pfalz haben sich die Winzer für den roten Weinbergpfirsich eingesetzt. Die Interessengemeinschaft Moselweinbergpfirsich wollen aufgegebene Weinbergflächen weiter bewirtschaften. Wie der Parmaschinken oder Champagner soll der Moselweinbergpfirsich nur in einem begrenzten regionalen Gebiet unter eigenem Namen angebaut werden. Der Weinbergpfirsich ist im Moseltal und anderen Weinbaugebieten ein prägender Teil der Kulturlandschaft. Denn an der sonnenverwöhnten Mosel, auf mineralischem Schieferboden, der die Wärme nachts speichert, gedeiht diese einzigartige Pflanze besonders gut. Die Pflanze benötigt einen warmen, windgeschützten Standort mit guter Sonneneinstrahlung und gut durchlüftetem Boden.
Weitere Infos: http://www.moselweinbergpfirsich.de/

 

 

# Link | Bettina Bartzen | Dieser Artikel erschien am Samstag, 08. September 2012 um 11:12 Uhr in Mosel | 5260 Aufrufe

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