Das Mittelmosel Triathlon in Zell am Sonntag, 23. Juni ist zwar schon lange ausgebucht, aber man muss ja nicht mitmachen. Schwitzende Teilnehmer beim Schwimmen, Radfahren und Laufen zuschauen macht auch Spaß. Wenn alle Athleten einer Disziplin gleichzeitig in der Mosel starten, steht man am besten auf der Brücke, um das Ereignis zu verfolgen. Dann geht es weiter durch Zell auf dem offiziellen Fahrradweg am Moselufer - immer entlang der großen Fanzone. Auf dem Zeller Festplatz trifft man sich und feiert mit den Teilnehmern. Zell liegt am schmalen Ufer der Mosel, wo die Weinberge schnell in steile Hänge übergehen. Danach beginnen schon die Wälder des Hunsrücks. Lange dachte man, dass der Ort keine Römersiedlung war, bis man 1978 Reste einer römischen Badeanlage von 10 x 20 Meter entdeckte. Der Moselort lag zur damaligen Zeit auf der römischen Hauptstraße von Trier nach Mainz und Andernach. Zell ist sehr wahrscheinlich als Zwischenstation entstanden. Mit Lagerhäusern und vielleicht auch mit einem Hafen. Die Stadtrechte erhielt Zell 1222, bald danach wurde eine Stadtmauer mit drei Toren gebaut. Die Zeller verteidigten 1532 Trier gegen die anstürmende Streitmacht Franz von Sickingens. 300 Streiter aus dem Zeller Hamm machten sich dadurch einen Namen wegen ihrer besonderen Tapferkeit. Ihre Standhaftigkeit wurde sprichwörtlich und seitdem heißt es in Mundart: "He steiht ferm (fest) wie ein Zeller us em Hamm!" Kurfürst Richard von Greiffenklau dankte den Zellern, indem er den Sitz des trierischen Amtes für die Gegend von Burg Arras nach Zell verlegte und das schöne Schloss bauen ließ, das noch heute das reizvollste Gebäude der Stadt ist. Brände in den Jahren 1848 und 1857 vernichteten einen großen Teil der alten Bausubstanz. Zell wurde danach mit verbreiterten Straßen wieder aufgebaut und wirkt deshalb "städtischer" als die meisten Moselstädte. Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind vor allem zwei Türme erhalten. Der "viereckige Turm" im Zeller Bachtal und der "runde Turm", am Friedhof über der Stadt, der sich als Vordergrund für Panorama-Aufnahmen von Zell besonders gut eignet. Auf dem kleinen Marktplatz Nähe Balduinstraße steht ein Brunnen mit dem Markenzeichen der Zeller Weine, die "Schwarze Katz". Schräg gegenüber vom Rathaus, unter den Bögen der alten Marktlaube, kann man den guten Wein trinken. Hier beginnt auch die alte Römerstraße, die steil von der Mosel auf den Hunsrück hinaufführt und der Zell seine Entstehung verdankt.
Merl ist dagegen eine keltische Gründung. Schon der Name klingt nicht gerade römisch. Der Moselort wurde 782 als Merila zum erstenmal erwähnt. Merl liegt am Fuß des 371 Meter hohen "König" und am Eingang des weit in den Hunsrück hinaufführenden Merler Bachtals. Seit 1969 ist Merl ein Stadtteil von Zell.
Die "Zandt von Merl" standen als Erbvögte des "Hamm" jahrhundertelang im Dienst der trierischen Kurfürsten. Das Rittergeschlecht hatte großen Einfluss im ganzen Moseltal. Es soll dafür gesorgt haben, dass die Rieslingrebe schon im 17. Jahrhundert in Merl angebaut und von dort als "Merl-Riesling" an Mosel und Rhein verbreitet wurde. Der immer noch mächtige und gut erhaltene "Zandthof" war der Stammsitz und Burghaus. Heute in Privatbesitz der Familie Treis. Sehenswert ist der schöne romanische Turm der ehemaligen Pfarrkirche St. Michael aus dem 12. Jahrhundert.
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