Bei diesem schönen Sonnenwetter kann die wichtigste Rebsorte der Mosel, die Rieslingtraube geerntet werden. Bis zum Schluss entscheidet das Wetter, wie der Jahrgang 2012 wird. Allerdings gibt es dieses Jahr sehr wenig Wein. Dafür wird es ein guter Jahrgang werden. Bevor die Trauben gelesen werden, muss der Fruchtzuckergehalt stimmen. Der während der Gärung in Alkohol umgewandelt wird. Aber auch die Trauben müssen richtig reif sein, damit ein guter Wein entsteht. Wenn die Traubenkerne braun werden und sich gut vom Fruchtfleisch lösen, dann ist die optimale Reife erreicht. Für hochwertige, trockene und feinherbe Weine wird nur gesundes, vollreifes Lesegut verwendet. Je nach Traube und Zeitpunkt der Lese wird es später ein Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Trockenbeerenauslese, Eiswein. Nur die besonders reifen Trauben werden ausgewählt und von Hand abgeschnitten. Weinreben wie Müller-Thurgau oder Ortega wachsen auf flachem Boden, deshalb können sie maschinell geerntet werden. Trauben, die in steilen Hanglagen wachsen, müssen von Hand geerntet werden. Aber Trauben werden ja nicht geerntet, sondern gelesen. Die Winzer nennen das Ernten auch Herbsten. Das ist auf die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Herbst zurückzuführen. Die landwirtschaftliche Bedeutung blieb im englischen „harvest“ erhalten. Denn Herbst heißt auch Erntezeit. Die Rieslingweinlese dauert bis zu drei Wochen. Manche Winzer bieten an, mal einige Tage mitzuhelfen. Wenn die Sonne scheint, mit Blick auf die Mosel ist das ein herrlicher Ausgleich zum Büroalltag. Und danach ins Hotel „Zum Kurfürsten“ in die Sauna.

Auf dem Weingut Langguth-Ulrich in Traben-Trarbach können sie Rebstöcke pachten und auch mithelfen.
 Das Weingut der Familie Langguth besteht schon seit 1789. Das Ulrich Langguth Weingut wurde im Jahr 1921 durch den Vater des jetzigen Besitzers gegründet und unterscheidet sich als Weingut seit diesem Zeitpunkt von Handelskellereien mit gleichem Namen. Bei einer Größe von 4,5 Hektar werden bis zu 90 % die Rebsorte Riesling angebaut. Die Weinberge liegen in den Moselorten Traben, Enkirch und Piesport, die meisten nach Süden ausgerichtet.

 Die Rebanlagen wachsen in Steillagen, die bis zu 85% Steigung haben. Da kann man sich die Harte Arbeit der Weinlese gut vorstellen. Die Rebstöcke wachsen auf Schieferböden, das gibt den besonderen Charakter des Weines. Die Weine werden streng nach Weinbergslagen getrennt in 1.000 Liter Eichenfässern oder hochmodernen Edelstahlbehältern nach neuesten oenologischen Methoden gelagert und ausgebaut. Jeder Wein sollte den Charakter des Bodens, auf dem er gewachsen ist, behalten. Die Produktion bleibt durch bewussten Rebanschnitt auf unter 60 Hektoliter pro Hektar begrenzt. Für mehr Infos: http://www.langguth-ulrich.com/

# Link | Bettina Bartzen | Dieser Artikel erschien am Montag, 22. Oktober 2012 um 13:09 Uhr in Mosel | 3580 Aufrufe

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