Wenn der Wein geerntet ist, geht die Arbeit im Weinkeller weiter. Die jungen Weine werden meistens in Edelstahlfässern gelagert. Zur alkoholischen Gärung wird der Most oft in Edelstahltanks eingelagert. Erst nach der Klärung werden die Jungweine ins Holzfass zum Reifen gelegt. Edelstahlfässer sind kostengünstiger und leichter zu reinigen, als Holzfässer. Traditionell wird der Wein in einem Eichenholzfass gelagert. Ein Fuder enthält an der Mosel 1000 Liter. Das Eichenholz gibt viele Geschmacksstoffe an den Wein. Fässer mit einem Fassungsvermögen von 220 Liter nennt man Barrique. Weinhefe wandelt den Zucker in Alkohol um. Die Gärung kann bei Weißweinen mehrere Wochen dauern. Die Winzer benutzen Reinzuchthefen, um die Gärung besser kontrollieren zu können. Exquisiter Wein kann in Bernkastel bei Franz Dahm in der Karlstraße 2 getestet werden. http://www.winzerauslese.de/ Hier können original Rieslingreben auf Devonschiefer gewachsen und im Holzfass gereift. Hier kann man trockene Weine aus fast allen Jahrgängen kosten. Auch Beeren-und Trockenbeerebauslesen ist ein Gläschen wert.
Jetzt verstehe ich, dass kein Wein unter fünf Euro kosten darf. Der Winzer umgeht seine Rebstöcke im Jahr hundert Mal. Bei dieser Kälte ist es kein Zuckerschlecken, die steilen Weinberge hoch und runter zu laufen. Früh morgens gibt es einen Schnaps, gegen die Kälte. Meine Hände sind schon längst erfroren. Aber das Jahr 2009 ist ein gutes Weinjahr. Besonders die Sonne im September ist wichtig. Zum Weinaroma sollen 1000 verschiedenen Komponenten gehören. Die Rebsorte und andere Aromen durch den Ausbau des Weines bestimmen den Geschmack. Wein besteht aus Wasser und Zucker, der bei der Gärung in Alkohol umgewandelt wird. Säure ist notwendig für die Geschmacksintensität. Die Gerbstoffe sind zusätzliche wichtige Aromastoffe, die in der Schale, den Stielen und in den Kernen enthalten sind. Außerdem konservieren sie den Wein. Der Alkoholgehalt schwankt zwischen 8 bis 14 Prozent. Die Qualtlität ergibt sich aus dem Mostgewicht. Je höher das Mostgewicht, desto süßer ist der Wein. Der Wein muss zum richtigen Zeitpunkt reifen, damit der volle Geschmack entwickelt wird. Je höher der Zuckergehalt, desto niedriger die Säure. Bei der Umwandlung von Säure und Zucker bilden sich bestimmte Aromen aus. Der Mostgehalt wird in Oechsle gemessen. Kabinett braucht mindestens 67 Oechsle, Spätlese mindestens 88 Oechsle. Trockenbeerenauslesen können bis zu 300 Oechsle erreichen. Das sind die Anteile des Zuckers im Traubensaft. Der teuerste Wein ist die drei Liter Flasche Jéroboam 45er Mouton. Diese drei Liter Flasche kostet 42.500 Euro. Für dieses Geld könnte ich lange im http://www.zum-kurfuersten.de residieren. Ein Glas guter Moselwein im Kurfürsten ist genauso köstlich und günstiger. weinherstellung.doc
Römische Sklaven und Senatoren marschierten am Wochenende durch Piesport zur ältesten und größten Kelteranlage nördlich der Alpen. Wer ein Glas hatte, bekam Vino Porto pigontio (römischer Name für Piesport) Im Rhythmus der Musik stampften die Weinsklaven im Maischebecken die Weintrauben zu Brei. Damals wurden insgesamt 50 Hektar Wein in dieser Kelteranlage verarbeitet. Die Sklaven standen knietief in den Trauben und hielten sich bei dieser rutschigen Angelegenheit mit Seilen fest. Schwarze Füße waren ein Zeichen für hohen Mostgehalt. Weinsklaven waren zu Römerzeiten sehr teuer. Als Lohn bekamen sie täglich ein Liter Wein, an Feiertagen waren es drei Liter. Sehr wahrscheinlich wurde diese Anlage für den Kaiserhof in Trier betrieben. Dazu brauchte man bis zu 60 Sklaven. Die restlichen Trauben kommen in den Holzbottich, und jetzt beginnt das eigentliche Keltern. Die Trauben müssen zuerst aufplatzen, damit Enzyme und Geschmackstoffe frei werden. Erst dann wird die Maische in der Kelteranlage gepresst. Die Sklaven ziehen eine Spindel, damit der schwere Kelterbaum auf den Bottich bewegt wird. Eine Holzplatte mit zusätzlichen schweren Eichenbalken auf dem Bottich bewirkt, dass die Maische gleichmäßig ausgepresst wird. Die gewonnene Flüssigkeit fließt durch ein Rohrsystem in das Mostauffangbecken. Wie eine kleine unendliche Quelle. Alle Gäste durften probieren. Manche trauten sich nicht so richtig wegen der nackten Füße, aber das Getränk war köstlich. Immerhin dient es der Gesundheit.
Die Römer hatten drei wichtige Feste: Am 23. April wurden die neuen Weine vorgestellt am 19. August wurde für eine gute Weinernte gebetet und am 10.10. dem Kelterfest wurde die Heilkraft des Weines geehrt. Deshalb heißt es auch, wer alten und neuen Wein trinkt, vertreibt alte Krankheiten und schützt sich vor neuen.
Beim Keltern werden die gelesenen Trauben zerdrückt und ausgepresst. Das nennt man Maische. Die flüssigen Bestandteile werden von den festen getrennt. Die festen Bestandteile ist der Treber und wird als Dünger wiederverwendet oder destilliert. Das ist dann der berühmte Grappa. Eine original römische Kelterung ist am Samstag den 10. Oktober ab 14.00 Uhr in Piesport zu sehen. Eine liebevolle Hommage an die größte römische Kelteranlage nördlich der Alpen. Original römisch wird der Wein mit bloßen Füßen ausgepresst und mit einem Festumzug gefeiert. Für den Hunger gibt es an den Weinständen der “Via Vinorum” gibt es moselländische Spezialitäten. Feste feiern, das können die Piesporter. Ich fahre hin und werde berichten. Hier einige Aufnahmen: http://www.youtube.com/watch?v=2QzYbAEbHPA
Weinlese klingt romantisch, aber es ist Knochenarbeit. Bei Wind und Wetter am Hang stehen und die Finger steif vor Kälte. Die Weinernte kann sich bis Ende November hinziehen. Nur die reifen Trauben werden geerntet. Der Müller Thurgau wächst im Tal auf flachem Boden. Das wird heutzutage maschinell mit dem Vollernter gemacht. Durch Klopfen und Rütteln werden die Trauben vom Rebstock getrennt. Der Riesling wächst an den Steilhängen. Dafür gibt es noch keine Maschinen. Die Weinlese von Hand kann natürlich eine bessere Auswahl an geeigneten Beeren treffen. Daher auch das Wort »lesen«. Die Weinbeeren kommen in einen Behälter aus Kunststoff oder Holz, die auf dem Rücken getragen werden. Die Trauben werden entweder vor Ort gemahlen oder ins Kelterhaus gefahren. Wer in der Weinernte aushilft, sollte mal eine Gesichtsmaske aus Weintrauben ausprobieren. Eine Handvoll Weintrauben pürieren und 15 Minuten auf das Gesicht verteilen. Danach mit lauwarmem Wasser abspülen. Das Magnesium der Weintrauben entspannt die Haut. Sogar der Alterungsprozess soll durch die kostbaren Polyphenole in Kern und Schale verlangsamt werden.
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